Die Brüste sind für viele Frauen eine gewisse Problemzone. Während zu kleine Busen eher psychologisch belastend sind, können sehr große oder hängende Brüste auch gesundheitliche Probleme verursachen. Einen besonderen Fall stellen asymmetrische Brüste dar. Darunter versteht man nicht nur deutliche Größenunterschiede, sondern auch unterschiedliche Formen. Eine leichte Asymmetrie kommt bei fast allen Frauen vor. Berühmte Schauspielerinnen wie Keira Knightley gehen mit der Tatsache, dass sie unterschiedlich große Brüste haben, recht offensiv um. Es gibt eine Reihe von Gründen, die zu unterschiedlich großen Brüsten führen können. Eine häufige Ursache ist beispielsweise das Stillen. Da das Baby meistens eine Brust bevorzugt, wird diese stärker gedehnt und bleibt dann auch nach dem Abstillen vergrößert.
Nicht zu unterschätzende Faktoren sind auch Schlafposition und Körperhaltung, Stress, Krankheiten und Verletzungen. Einen interessanten Zusammenhang gibt es auch mit der Händigkeit. So haben Rechtshänderinnen meistens auch eine stärker ausgeprägte rechte Brust; für Linkshänderinnen gilt dies analog. Man erklärt diesen Effekt durch die stärkere Ausprägung der Muskulatur auf der jeweils dominanten Körperseite.
Prinzipiell sind sowohl eine Verkleinerung der größeren Brust als auch eine Brustvergrößerung möglich. Im Folgenden soll insbesondere auf letztere Möglichkeit eingegangen werden.
Ursachen und gesundheitliche Folgen der Asymmetrie
Neben den gerade kurz erwähnten potenziellen Ursachen für asymmetrische Brüste gibt es noch weitere mögliche Gründe. Häufig werden ungleichmäßig große oder asymmetrisch geformte Busen vererbt. Hiermit verwandt sind genetische Störungen wie das Amazonen- oder Poland-Syndrom. Darunter versteht man das komplette Fehlen oder die starke Verkleinerung einer Brust. Meistens sind diese Anlagestörungen mit weiteren Fehlbildungen verbunden. Eine rasche Veränderung des Gewichts (unabhängig, ob starke Zu- oder Abnahme erfolgt) ist ebenfalls ein häufiger Grund für asymmetrische Brüste. Als weiterer gravierender Grund für ungleich große oder asymmetrisch geformte Brüste sei Brustkrebs genannt. Bereits während des Wachstums des Karzinoms sind häufig Formunterschiede auszumachen, und selbstverständlich führt auch eine Operation mit gegebenenfalls großzügiger Amputation von Bindegewebe zu stark asymmetrischen Brüsten. Ähnlich wirken sich auch gutartige Zysten oder Entzündungen aus.
Unvermittelt auftretende Fälle von Asymmetrie sind speziell bei zuvor immer nahezu ideal geformten, gleich großen Brüsten ein absolut ernst zu nehmendes Warnzeichen. Hier sollte auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden. Eine bereits seit längerer Zeit vorhandene Asymmetrie kann zu Schäden am Halte- und Stützapparat führen. Häufig auftretende Schulter- und Nackenschmerzen sind Symptome einer Verspannung und können auch zu Kopfschmerzen führen.
Behandlung der Asymmetrie
Neben konservativen Therapien wie etwa Körperpackungen, die nach einigen Anwendungen so behandelte Brüste etwas schrumpfen lassen, oder Brustvergrößerungscremes respektive Tabletten bietet sich eine Brustvergrößerung oder Verkleinerung an. Dabei geht es stets darum, so weit wie möglich Symmetrie zu erzeugen. In Fällen, in denen die Frau mit ihrer kleineren Brust zufriedener ist, kann durchaus von der größeren Brust entsprechend Gewebe abgetragen werden. Häufiger kommen jedoch ungleiche Ausformungen der Brüste vor. Hier wird der plastische Chirurg eher die Möglichkeit der Brusthebung ins Auge fassen. Dabei wird das natürliche Gewebe der kleineren respektive hängenden Brust so umgestaltet, dass sich ein ästhetisches Gesamtbild ergibt. Neben einer Straffung gibt es auch die Möglichkeit, Fettgewebe von anderen Körperstellen (gegebenenfalls Problemzonen) zu transferieren. Die wohl bekannteste Möglichkeit zur symmetrischen Gestaltung und generell zum Modellieren von Brüsten ist die Verwendung von Implantaten. Dabei ist es gut zu wissen, dass sich ein Implantat anders verhält als eine Brust nach Straffung ohne weiteres Implantat. Aus diesem Grund kann der Operateur auch die Verwendung ungleich großer Implantate auf der jeweiligen Seite in Betracht ziehen. Dieses Vorgehen resultiert in aller Regel auch in einem voluminöseren Dekolleté.
Je nach Art und Größe des Eingriffs dauert die Operation eine bis maximal dreieinhalb Stunden. Sie wird grundsätzlich unter Vollnarkose und stationär durchgeführt. In der Regel kann die Patientin das Krankenhaus nach zwei bis drei Tagen wieder verlassen.
Heilungsprozess und Nachsorge
Der anfängliche Druckverband wird meistens bereits beim ersten Verbandswechsel durch einen Kompressions-BH und gegebenenfalls einen zusätzlichen Kompressionsgürtel ausgetauscht. Je nach Patientin können auch Komplikationen wie Blutergüsse, Schwellungen oder Wundheilungsstörungen auftreten. Im Einzelfall kann es nach dem Einsetzen der Implantate auch zu einer Kapselfibrose kommen. Darunter versteht man eine schmerzhafte Gewebeverhärtung, die ärztlich behandelt werden muss.
Üblicherweise ist eine normale Patientin nach etwa sechs Tagen wieder gesellschaftsfähig. Der Heilungsprozess dauert allerdings wesentlich länger. Für einen Zeitraum von etwa sechs Wochen muss auf jeden Fall Tag und Nacht ein Kompressions-BH getragen werden. Vom bisweilen stattdessen empfohlenen Sport-BH kann nur abgeraten werden. Sport und körperliche Anstrengungen sollten in diesem Zeitraum ebenfalls gemieden werden.
Während man mit dem Baden bis zur komplett abgeschlossenen Wundheilung warten sollte, kann bereits einige Tage nach dem Eingriff geduscht werden. Um die Narbenbildung nicht zu beeinträchtigen, sollte die operierte Brust mindestens sechs Monate lang nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Entsprechende Salben fördern die Bildung möglichst unauffälliger Narben.