Das Münchener Wohnviertel Bogenhausen ist das luxuriöseste Wohnviertel im östlichen Stadtgebiet Münchens. Einige der teuersten Gebäude der Landeshauptstadt sind hier zu finden. Zu den berühmtesten Bewohnern zählten über die Jahre beispielsweise Thomas Mann und Erich Kästner.

Das Stadtbild setzt sich aus einer attraktiven Mischung aus Altbauvillen und modernen Bürogebäuden zusammen. Aus architektonischer Sicht kann Bogenhausen auf eine interessante Geschichte zurückblicken. Von Gründerzeit über Jugendstil bis zur Moderne findet sich hier aus jeder Epoche mindestens ein Vertreter. Hier entstand beispielsweise in den 1950er Jahren die erste Großwohnanlage Münchens.

Familienglück der gehobenen Preisklasse

Was das Durchschnittsalter anbelangt, so unterscheidet sich Bogenhausen allerdings interessanterweise von anderen Luxuswohnvierteln in der Region. Vor allem durch seinen hohen Anteil an Familien mit Kindern. Traditionell erwartet man in derartigen Wohnvierteln einen höheren Anteil an Einwohnern im höheren Lebensalter. Das hat vor allem damit zu tun, dass sich viele ältere Menschen nach Beendigung ihres Arbeitslebens nach einem ruhigen Alterssitz sehnen – und sich demzufolge auch in eher ruhigeren Wohngegenden niederlassen.

Bogenhausen jedoch scheint sich genau diesem Trend zu widersetzen: Einerseits ist das im Osten Münchens gelegene Wohnviertel als eine der vornehmsten Wohnadressen der Landeshauptstadt bekannt, andererseits bietet Bogenhausen, anders als andere Luxuswohngegenden, zahlreichen Familien mit Kindern ein Zuhause. Das liegt vermutlich auch daran, dass Bogenhausen auch für Berufstätige herausragende Möglichkeiten bietet.

Der zwischen 1965 und 1998 entstandene Arabellapark beispielsweise, eines der größten Bauprojekte im Großraum München nach dem 2. Weltkrieg, bietet mit Gewerbeimmobilien, wie dem Hypo-Haus und der Konzernzentrale der Schörghuber Unternehmensgruppe und vielen weiteren Büro- und Verwaltungsgebäuden, ein vielfältiges Angebot für Arbeits- und Karrieremöglichkeiten.

Grünes Nobelviertel mit vielfältigem kulturellem Angebot

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Stadtteil Bogenhausen gehören die Villa Stuck, eine um 1897/ 1898 entstandene Jugendstilvilla, die heute als Museum genutzt wird und unter anderem einer beeindruckenden Sammlung der Werke Franz von Stucks ein Zuhause bietet, das Prinzregententheater, das um 1900 nach dem Vorbild des Richard Wagner Festspielhauses in Bayreuth geplant und gebaut wurde, und das bis heute für kulturelle Angebote und Theatervorstellungen genutzt wird.

Ein weiteres Touristenziel im Stadtviertel Bogenhausen ist auch der Friedensengel, der von seinem „Aussichtspunkt“ auf der Prinzregentenstraße die Stadt „im Auge behält“. Bis heute erinnert das Denkmal an den 25-jährigen Frieden nach dem deutsch-französischen Krieg von 1870/ 1871. Umringt wird das Denkmal von den sogenannten Maximiliansanlagen, einer zwei Kilometer langen Parklandschaft oberhalb des Ostufers der Isar. Auf einer Gesamtfläche von 30 Hektar können sich Kinder genauso austoben wie Jogger, Spaziergänger oder spielende Hunde. Damit ist das Gelände ein hervorragendes Naherholungsgebiet für alle Altersgruppen.

Zahlreiche Grünanlagen sorgen für Ruhe, frische Luft und Erholung

Weitere weitläufige Grünanlagen gibt es in Bogenhausen im Zamilapark, am Denniger Anger und selbstverständlich an der Isar. Und die Naherholungsgebiete werden auch ständig verbessert. Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom 14. September 2016 ist beispielsweise zu entnehmen, dass im Rahmen einer großangelegten Straßenbaumaßnahme einige der Hauptwege am Denniger Anger mit Asphalt überzogen wurden. Insgesamt wurden bis heute 804 Meter Kiesweg asphaltiert. Das entspricht einem prozentuellen Anteil des Wegenetzes von 23 %. Ein Grund für die Baumaßnahme war, den Park für eine breitere Bevölkerungsschicht nutzbar zu machen. So wird der Spaziergang im Park in Zukunft für Radfahrer, Mütter mit Kinderwägen und/ oder kleineren Kindern und für Rollstuhlfahrer wesentlich angenehmer als auf dem bisherigen Kiesweg.